Was ist kybele- und attiskult?

Kybele- und Attiskult sind zwei antike Religionen, die in der Region des heutigen Türkei und Griechenland verehrt wurden.

Der Kybelekult war der Kult der griechischen Göttin Kybele, auch bekannt als die Große Muttergöttin. Sie war die Göttin der Fruchtbarkeit, der Natur, des Berges und der wilden Tiere. Der Kult um Kybele war besonders in der kleinasiatischen Stadt Pessinus verbreitet, wo ein berühmtes Heiligtum der Göttin lag. Die Kybeleanhänger verehrten die Göttin mit opulenten Festen und Riten, darunter auch die sogenannte Taurobolie, bei der ein Stier geopfert wurde.

Der Attiskult hingegen war der Kult des attischen Mysteriengottes Attis, der mit Kybele in enger Verbindung stand. Attis wurde als Geliebter von Kybele verehrt und wurde oft als junger, fruchtbarer Gott dargestellt. In diesem Kult wurden ebenfalls Riten und Feste abgehalten, um die Vereinigung von Attis und Kybele zu feiern. Die Mysterienfeiern des Attiskultes waren geheim und nur Mitgliedern vorbehalten, die bestimmte Rituale und Initiationen durchlaufen hatten.

Beide Kulte hatten in der Antike eine große Anhängerschaft und waren weit verbreitet. Die Verehrung von Kybele und Attis wurde jedoch von den Römern übernommen und mit ihrer eigenen Mythologie verknüpft. So wurde Kybele als Magna Mater (Große Mutter) verehrt und der Attiskult mit dem Kult des römischen Gottes Mithras verschmolzen. Diese Kulte hatten einen starken Einfluss auf die religiösen Praktiken des römischen Reiches.